Bundesasylzentren

Viele Asylsuchende die hierzulande ihr Asylgesuch stellen, müssen sich mit einem System konfrontieren, dass viele Schweizer*innen als bürokratisch und ungerecht empfinden. Die Bundesasylzentren (BAZ) in denen sich viele Asylsuchende befinden sind von der Öffentlichkeit durch sehr schwerer Zugang und Verschwiegenheitskaluseln versteckt. Allerdings kann die Arbeit von Freiwillige eine wichtige Rolle spielen um das Leben der Asylsuchenden einfacher und gerechter zu gestalten. Diese Hilfe wird aber immer noch, trotz allen kleinen Verbesserungsschritte, erschwert oder teilweise verunmöglicht. Ein zunehmender Austausch würde umfassende Verbesserungen für sowohl Asylsuchende als auch Schweizer*innen bringen.

Ich habe bei einem Kochtag  des Projekts Taste the World von youngCaritas teilgenommen. Dabei wird mit Bewohner*innen des BAZ Duttweiler im Quartier Wipkingen in einer Gemeinschaftsküche gekocht. Die Kochtage ermöglicht den Bewohner*innen eine wohlverdiente Abwechslung von ihrem Leben im BAZ und eine Chance ihr Lieblingsessen zu Kochen. Doch als wir die Asylsuchende vom BAZ abholen wollten, um sie zur Gemeinschaftsküche zu begleiten wurde es mir klar, dass sie bei weitem weniger Freiheiten hatten als ich erwartete und dass unser Engagement nicht ganz begrüsst war. Das SEM (der Staatssekretariat für Migration), die Behörde für die BAZ zuständig ist, hat die Pflicht Freiwillige mit ihrer Arbeit organisatorisch zu unterstützen. Doch in unserem Falle wussten die Angestellten scheinbar nichts von uns, obwohl das Projekt schon seit Jahren gib.

Dies ist leider kein Einzelfall. Die Platform ZiAB (Zivilgesellschaft in Asyl-Bundeszentren), eine Nationale Platform die sich für die Förderung der Zivilgesellschaft strebt sagt, dass die Unterstützung und Zulassung die Freiwillige bekommen stark von der jeweiligen Leitung des BAZ abhängig ist. So berichtet die ZiAB, dass teilweise Aktivitäten von Freiwillige an einigen Standorten mit nicht nachvollziehbaren Begründungen abgelehnt wurden, obwohl diese an anderen BAZ durchgeführt werden konnten. So fordert die ZiAB mehr Offenheit und Transparenz sodass Asylsuchende, die auf Hilfe angewiesen sind, diese auch bekommen können.

Durch mangelhafte Investition im Asylverfahren entstehen auch Situationen wobei Asylsuchende nicht ihre Rechte kennen und ihre Rechte somit nicht ausüben können. Dabei helfen unabhängige Freiwillige die oft gut vernetzt sind. So dienen Freiwillige als unabhängige Anlaufstellen für Asylsuchende und können Vertrauen aufbauen. Die Unabhängigkeit der Freiwilligen ist auch eine Rolle die der Staat niemals erfüllen kann. Sie kontrollieren das Geschehen unabhängig und ermöglichen einen Austausch mit den Medien. Da die Einsicht in den BAZ streng geregelt ist kommt oft nur die Behördenperspektive zum Vorschein, die Probleme versteckt.

Meine Erfahrungen haben mir gezeigt, dass Asylsuchende auf unsere Hilfe angewiesen sind. Oft wird unmenschlich über die BAZ in den Medien und in der Politik diskutiert. Dabei spielen genau Freiwillige diese humanitäre Rolle um die Öffentlichkeit über die Probleme und Unrechtbehandlungen zu sensibilisieren. Wenn die Freiwilligenarbeit von dem SEM begünstigt wird, wird das Zusammenleben von allen verbessert. So hoffe ich, dass in den kommenden Jahren Freiwillige sich eine bessere Situation sowohl für Asylsuchende als auch für Schweizer*innen sich erkämpfen können.

David Marques, Freies Gymnasium Zürich, Februar 2023