Unsere heutige Welt ist geprägt von Vernetzungen. Informationen, Waren und Ideen können immer schneller, günstiger und einfacher zwischen Ländern ausgetauscht werden. In den vergangenen Jahren haben zudem immer mehr Menschen ihr Geburtsland verlassen, um in einem anderen Land zu leben. Im Jahr 2019 waren dies gemäss den Vereinten Nationen (UN) über 272 Millionen Menschen.[1]
Viele Menschen wandern freiwillig aus, um in ihrem Wunschland ein neues Leben aufzubauen, Ausbildungs- oder Arbeitsmöglichkeiten wahrzunehmen oder mit geliebten Menschen zusammenzuleben. Eine grosse Anzahl Menschen verlässt ihr Heimatland jedoch nicht freiwillig, sondern wird aufgrund von Krieg, Verfolgung oder etwa einer Naturkatastrophe aus der Heimat vertrieben.
Die Begriffe Migration und Flucht werden oft synonym verwendet. Es ist jedoch wichtig, eine Unterscheidung vorzunehmen:
Migration kommt vom lateinischen Wort migratio (=Wanderung) und bezeichnet die Abwanderung in ein anderes Land, in eine andere Gegend oder an einen anderen Ort. Dies kann sowohl freiwillig als auch unfreiwillig geschehen. Zu den Migrantinnen und Migranten gehört somit sowohl die Deutsche Ärztin, die in der Schweiz lebt und arbeiten, als auch der Geflüchtete aus Syrien, der in der Schweiz Asyl beantragt.[2]
Flucht bedeutet das Ausweichen aus einer nicht zu bewältigenden Lebenssituation. Von Flucht kann also dann gesprochen werden, wenn eine Person nicht freiwillig auswandert, sondern Aufgrund der Umstände gezwungen wird.[3]
Gründe für eine Flucht sind stets komplex. Selten handelt es sich um einen einzigen, sondern oftmals um eine Kombination aus verschiedenen Gründen. Dabei ist Flucht meistens die letzte Möglichkeit. Niemand lässt unüberlegt und freiwillig alles Bekannte und alle geliebten Menschen zurück, ohne zu wissen, wohin sie oder er geht und wann und ob überhaupt jemals eine Rückkehr möglich ist. Mögliche Fluchtgründe:
Mehr Informationen liefert dir die UNO-Flüchtlingshilfe.
Das UNHCR pupliziert jedes Jahr umfassende Statistiken zum Thema Flucht[4].
Seit März 2019 ist das neue Asylverfahren in Kraft. Dieses hat zum Ziel, schnellere und gerechtere Verfahren zu ermöglichen. Eine Person, welche einen Asylantrag stellt, wird in einem von sechs Bundesasylzentren untergebracht. In diesem Zentrum arbeiten SEM-Mitarbeitende, Jurist*innen und Übersetzer*innen unter einem Dach. Damit soll erreicht werden, dass die Mehrheit der Gesuche in maximal sechs Monaten geprüft werden kann.
Detailiertere Informationen zum Asylverfahren bietet dir die Schweizerische Flüchtlingshilfe.
Per September 2020 waren in der Schweiz 126'000 Menschen Menschen aus dem Asylkontext (= anerkannte Flüchtlinge oder Asylsuchende im Verfahren) registriert[6]. Gemessen an der Gesamtbevölkerung ist also etwa eine von 70 in der Schweiz lebenden Personen dem Asylbereich zuzuordnen.
Die eingereichten Asylgesuche haben seit 2015 stark abgenommen. Im Jahr 2019 wurden rund 14'000 Asylgesuche registriert. 2015 waren es mit knapp 40'000 noch fast drei Mal so viele. Dies kann teilweise auf eine veränderte Situation in den Herkunftsländern zurückgeführt werden. Ein weiterer wichtiger Grund für die Abnahme ist jedoch auch, dass aktuelle viele Flüchtlinge an der Aussengrenze zu Europa (vor allem in der Türkei und in Libyen) an einer Weiterreise nach Europa gehindert werden.
Caritas Schweiz setzt sich sowohl im Ausland als auch in der Schweiz für Menschen auf der Flucht ein.
Caritas Schweiz setzt sich weltweit für die Rechte von Migrierenden ein, fördert menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen für Migrantinnen und Migranten und ermöglicht den Zugang zu Bildungs-, Arbeits-, und Wohnangeboten.
mehr zum weltweiten Engagement
In der Schweiz engagiert sich die Caritas in vielfältiger Form für Asylsuchende und Flüchtlinge. In der West-, Zentralschweiz und im Tessin übernimmt Caritas Schweiz die juristische Vertretung der Asylsuchenden während des Verfahrens. In verschiedenen Kantonen haben Caritas Schweiz oder die regionalen Caritasorganisationen einen Auftrag zur Unterbringung, Betreuung und Integration von Asylsuchenden. Weitere Projekte fördern die gesellschaftliche Teilhabe von benachteiligten Migrantinnen und Migranten.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Varianten, wie du dich für Asylsuchende und Flüchtlinge in der Schweiz engagieren kannst:
Informiere dich und sensibilisiere andere:
Die Migrationsthematik wird in der breiten Öffentlichkeit und in den Medien rege diskutiert. Oft werden einzelne Aspekte oder Vorfälle zusammenhangslos und undifferenziert wiedergegeben. Indem du dich über die genauen Hintergründe informierst und mit deinem Umfeld über das Thema sprichst, kannst du mithelfen, Vorurteile abzubauen und falsche Aussagen zu verhindern. youngCaritas bietet dir verschiedene Weiterbildungsangebote, wo du dir fundiertes Wissen zum Thema Migration aneignen und deine offenen Fragen an Fachpersonen richten kannst.
Mach bei einem Projekt mit:
youngCaritas und die regionalen Caritasorganisationen bieten dir verschiedene Möglichkeiten, um dich zu engagieren und Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kennenzulernen.
Lanciere ein eigenes Projekt:
Du hast eine eigene Projektidee? Wir beraten dich kompetent und unterstützen dich bei der Umsetzung. Zudem kannst du dein Projekt am youngCaritas-Award anmelden und erhältst so die Chance auf tolle Preise.
Du möchtest dich gerne vertiefter mit dem Thema Migration und Flucht auseinandersetzen? Mehr Infos zum Thema findest du in unserer Infomappe, die du gratis herunterladen oder nach Hause bestellen kannst.