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Entwicklungszusammenarbeit

Kleidung aus Bangladesch, Bananen aus Lateinamerika, unser Handy in China produziert – wir leben in einer sehr vernetzten Welt. Die Globalisierung hat für uns enormen Fortschritt gebracht. Wir haben Zugang zu einer unglaublich grossen Vielfalt an Produkten, können am anderen Ende der Welt Ferien machen und uns durch das Internet rund um die Uhr informieren und vernetzen.

Gleichzeitig hat die Globalisierung jedoch auch viele Verlierer*innen hervorgebracht. Viele Menschen arbeiten unter enorm schlechten Bedingungen, um Güter unseres täglichen Gebrauchs herzustellen. Weil immer mehr Waren hergestellt und transportiert werden, ist zudem auch die Belastung für die Umwelt stark gestiegen.

Mit verschiedenen Projekten setzen sich Non-Profit-Organisationen wie Caritas Schweiz dafür ein, um Menschen in Not zu unterstützen und diese grosse soziale Ungleichheit nachhaltig zu bekämpfen.



Warum braucht es Entwicklungszusammenarbeit?

In den letzten Jahren hat sich das Leben für unzählige Menschen auf der Welt verbessert. Doch auf diese positive Meldung folgt eine negative: In den Entwicklungsländern bleiben breite Bevölkerungsteile bitterarm. Der Hunger ist nicht aus der Welt geschafft, sauberes Trinkwasser oft ein Privileg.

Vielen Menschen fehlt es an der grundlegendsten Bildung, an Rechten und wirtschaftlichen Perspektiven. Entwicklungszusammenarbeit leistet einen entscheidenden Beitrag, dass diese Probleme bekämpft und die Lebenssituation von besonders armen und benachteiligten Menschen verbessert werden.


Was ist die Agenda 2030?

Mit dem Wirtschaftswachstum und der Bevölkerungszunahme wächst weltweit der Druck auf die Natur, auf Ressourcen und das Klima. Mit der Agenda 2030 haben sich die UN-Mitgliedsstaaten im Jahr 2015 auf globale Nachhaltigkeitsziele ((Sustainable Development Goals, kurz SDGs) verpflichtet[1]. Es handelt sich um soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele, welche bis 2030 erreicht werden sollen. Um diese Ziele zu erreichen, müssen verschiedene Akteur*innen einen Teil beitragen. Diese Nachhaltigkeitsziele sind eine wichtige Grundlage für die Entwicklungszusammenarbeit und geben Non-Profit-Organisationen wie Caritas Schweiz eine Stossrichtung für ihre Projekte vor. Nachfolgend ein Beispiel eines Nachhaltigkeitsziels:

SDG 1: Armut beenden

  • Die Politik kann durch klare Vorgaben und Gesetze dafür sorgen, dass weniger Armut entsteht.
  • Die Wirtschaft kann durch sichere Arbeitsplätze und faire Arbeitsbedingungen zur Bekämpfung von Armut beitragen
  • Non-Profit-Organisationen können durch gezielte Projekte und "Hilfe zur Selbsthilfe" Menschen dabei unterstützen, sich aus der Armut zu befreien.
 

mehr zu den 17 Nachhaltigkeitszielen


Was macht die Caritas?

Caritas Schweiz setzt sich weltweit in rund 20 Ländern in den Bereichen Einkommen, Klima und Migration für Kinder und Erwachsene ein. Die Projekte verfolgen das Ziel, die Armut zu bekämpfen, die Widerstandsfähigkeit von Menschen zu stärken, die Achtung ihrer Rechte zu gewährleisten und ihre Fähigkeiten so zu unterstützen, damit sie ihre Lebensziele verwirklichen können. 

Bei den Projekten wird zwischen kurzfristiger humanitärer Hilfe und langfristiger Entwicklungszusammenarbeit unterschieden. [2] Bei Caritas Schweiz wird zudem grosser Wert darauf gelegt, kurzfristige Hilfe mit langfristigen Massnahmen zu verknüpfen, um Menschen nachhaltig zu unterstützen.

mehr zum Engagement von Caritas Schweiz


Was ist humanitäre Hilfe?

Unter humanitärer Hilfe wird die unmittelbare Unterstützung in einer akuten Krise verstanden. Es handelt sich in erster Linie um kurzfristige lebensrettende oder lebenserhaltende Massnahmen. Dazu gehören zum Beispiel die Bergung von Verletzten, die Versorgung mit Medizin, Nahrungsmittel oder Kleidung, sowie der Wiederaufbau nach einem Katastrophenereignis.

Projektbeispiel der Caritas: Haiti

Im September 2021 hat ein schweres Erdbeben Haiti erschüttet. Über 2200 Menschen verloren ihr Leben und rund 12'000 Menschen wurden verletzt. Caritas Schweiz leistet unmittelbar nach der Katastrophe Nothilfe. Unter anderem wurden Nahrungsmittelpakete, Hygieneartikel und Medikamente verteilt. Zudem wurden mittellose Familien mit Bargeld unterstützt, damit sie auf den lokalen Märkten Lebensmittel oder andere Alltagsgüter kaufen konnten.

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Was ist Entwicklungszusammenarbeit?

Entwicklungszusammenarbeit hat die dauerhafte Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit zum Ziel. Sie ist langfristig angelegt und möchte Menschen dazu befähigen, ein Leben in Würde führen zu können. Dies geschieht beispielsweise durch den Aufbau nachhaltiger Strukturen oder gezielte Bildungsmassnahmen. Bewusst wird von «Zusammenarbeit» und nicht von «Hilfe» gesprochen. Ein Erfolgsfaktor langfristiger Projekte ist es, dass sich die involvierten Akteur*innen auf Augenhöhe begegnen und niemand «von oben herab» handelt.[3]

Projektbeispiel der Caritas: Mali

Mali gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft und ist stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Seen trocknen aus, Felder können nicht bewässert werden und die Ernteerträge bleiben aus. Folglich ist ein grosser Teil der Bevölkerung von Armut und Ernährungsunsicherheit betroffen. Zusammen mit lokalen Partnerorganisationen unterstützt Caritas Schweiz Kleinbauernfamilien. Sie werden in klimaresistenter Landwirtschaft und nachhaltigen Anbaumethoden geschult, sodass sie sich den wechselnden Klimabedingungen anpassen und ein regelmässiges Einkommen generieren können.

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Was kannst du tun?

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie du dich einsetzen kannst:

Informiere dich und sensibilisiere andere:

Die globalen Ungleichheiten sind ein komplexes Problem, das verschiedene Ursachen hat. Mit unserem Konsumverhalten trägt jede*r Einzelne von uns ebenfalls einen Teil zu dieser Entwicklung bei. Wenn wir uns online ein T-Shirt für 5 CHF kaufen, müssen wir davon ausgehen, dass es unter schlechten Bedingungen hergestellt wurde. Entsprechend kannst du dir überlegen, inwiefern du deinen eigenen Lebensstil nachhaltiger gestalten kannst. Eine Möglichkeit ist beispielsweise, weniger zu konsumieren und vermehrt auf Fairtrade- und Öko-Labels zu achten.

Neben dem individuellen Engagement Einzelner braucht es aber auch politische Veränderungen. Tausche dich mit anderen Interessierten aus, sensibilisiere dein Umfeld und bestimme in der Schweizer Politik mit.

Mach bei einem Projekt mit:

youngCaritas und die regionalen Caritasorganisationen bieten dir verschiedene Möglichkeiten, um dich zu engagieren. Mach mit bei einem unserer Projekte und engagiere dich für mehr soziale Gerechtigkeit.

zu unseren Projektangeboten

Lanciere ein eigenes Projekt:

Du hast eine eigene Projektidee? Wir beraten dich kompetent und unterstützen dich bei der Umsetzung. Zudem kannst du dein Projekt am youngCaritas-Award anmelden und erhältst so die Chance auf tolle Preise.

Unterstützung für dein Projekt


Infomappe gratis herunterladen

Du möchtest dich gerne vertiefter mit den Themen Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit auseinandersetzen? Mehr Infos zum Thema findest du in unserer Infomappe Nachhaltige Entwicklung, die du gratis herunterladen oder nach Hause bestellen kannst.

zur Infomappe Nachhaltige Entwicklung


Eintauchen ins Thema mit dem «Häsch gwüsst?»-Podcast

Ein Gruppe von youngCaritas-Freiwilligen setzte sich intensiv mit dem Thema Entwicklungszusammenarbeit auseinander und lancierte den Podcast «Häsch gwüsst?». Sie tauschten sich mit Expert*innen der Entwicklungspolitik und der Internationalen Zusammenarbeit aus und liefern dir im Podcast Antworten auf die brennendsten Fragen.

zum Podcast


[1] Unicef - Entwicklungsziele verständlich erklärt  [öffnen

[2] Aktion Deutschland hilft - Phasen der humanitären HIlfe [öffnen

[3] Entwicklungshilfe einfach erklärt [öffnen