Rückblick aufs MigrAction-Weekend 2022

Vom 22. - 25. September ging die neunte Ausgabe des MigrAction-Weekend über die Bühne. Rund 30 Teilnehmende verbrachten im Pfadihus Einsiedeln (SZ) ein Wochenende voller Inputs und Workshops zu verschieden Aspekten des Themas Migration. Gemeinsam mit euch möchten wir auf ein intensives und gelungenes Weekend zurückblicken:

Donnerstag, 22.09.2022

Inwieweit bin ich mir meinen Privilegien bewusst? Was bedeutet es, von Diskriminierung betroffen zu sein? Mithilfe der Flower-Power-Methode setzten wir uns mit diesen Fragen auseinander. Anschliessend diskutierten wir in Kleingruppen über verschiedene Aspekte und hatte dabei die Mögilchkeit, einige Teilnehmende näher kennenzulernen. Anschliessend belohnten wir uns mit einem feinen Dessert und liessen den Abend beim gemütlichen Beisammensein und Kartenspielen ausklingen.

Freitag, 23.09.2022

Am Freitag wartete ein besonders intensives wie spannendes Programm auf die Teilnehmenden. In einem ersten Block erklärte uns Osteuropa-Expertin Carmen Scheide (Uni Bern) die politisch-historischen Hintergründe, welche dem Ukraine-Krieg zugrunde liegen. In der anschliessenden Fragerunde kam schliesslich auch der Aspekt der Solidarität auf. Warum ist die Solidarität in der Schweiz im Kontext des Ukraine-Kriegs grösser, als dies bei anderen schlimmen Konflikten der Fall war? Dies bildete einen nahtlosen Übergang in die Diskussionsrunde mit Senad Gafuri, der von seinen eigenen Migrationserfahrungen erzählte und auch viele wertvolle Erfahrungen aus seinen beruflichen Tätigkeiten im Sozial- und Migrationsbereich teilte. Am Nachmittag nahm uns der britisch-mexikanische Fotograf Pablo Allison virtuell mit nach Zentralamerika und berichtete uns mit eindrücklichen Bildern von den Migrationsbewegungen zwischen El-Salvador, Mexiko und der USA. Nach einer längeren Pause und gestärkt von leckeren Kürbis-Wraps stand am Abend die Migrationsgeschichte der Schweiz im Zentrum. Anhand von aufwändig gestalteten Plakaten setzten wir uns in Kleingruppen mit ausgewählten Dekaden der neueren Migrationsgeschichte auseinander und konnten viel Neues lernen.

Samstag, 24.09.2022

Der Samstagmorgen widmete sich den Sans-Papiers in der Schweiz. Bea Schwager von der Sans-Papiers-Anlaufstelle lieferte uns viele wertvolle Hintergrundinformationen über einen Teil der Schweizer Bevölkerung, der viel zu oft vergessen geht. Nach dem Mittagessen debatierten Bea Schwager und NZZ-Redaktorin Isabel Heusser über die Zürich City Card als mögliche Massnahme zur Verbesserung der Situation von Sans Papiers. Der restlichen Nachmittag stand den Teilnehmenden zur freien Verfügung. Einige nutzten die freie Zeit für einen spontanen Tanzkurs, andere besichtigten das Kloster oder trotzten dem durchzogenen Wetter bei einer Partie Beachvolleyball. Am Abend lernten wir in der packenden Film-Dokumentation das Projekt "Kabul-Luftbrücke" kennen und hatten anschliessend das Privileg, in einer Video-Schaltung zu Co-Produzentin Vanessa Schlesier noch weitere Hintergründe zu erfahren. Der letzte Abend wurde schliesslich mit einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer abgerundet.

Sonntag, 25.09.2022

Am Sonntag standen die Zusammenhänge zwischen klimatischen Veränderungen und Migrationsbewegungen im Fokus. Jan Freihardt (ETH Zürich) präsentierte uns den aktuellen Stand der Forschung und stellte uns ein Forschungsprojekt in Bangladesch vor, an dem er beteiligt war. Anschliessend lieferte Verena Donisleiter (Caritas Schweiz) Einblick in aktuelle Projekte in Kambodscha. Schliesslich konnten die Teilnehmenden nochmals selber aktiv werden und im Rahmen von Fallstudien fiktive Projekte in Brasilien und Südsudan skizzieren. Mit jeder Menge neuem Input verliessen die Teilnehmenden das MigrAction-Weekend in verschiedene Richtungen der Schweiz.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Beteiligten für ein äusserst gelungenes MigrAction-Weekend 2022 bedanken. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Ausgabe.

Über das MigrAction-Weekend

Das MigrAction-Weekend ist eine ideale Gelegenheit für junge Erwachsene, sich zum Thema Migration und Flucht weiterzubilden, weitere junge engagierte Personen kennenzulernen und Anregungen zu erhalten, in welcher Form man sich selber engagieren kann. Um die Organisation des Programms kümmert sich jeweis ein Freiwilligenteam. 

mehr Infos

VOR 2 Jahr