Tauchstation

Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?

Junge Schweizer*innen informieren sich immer weniger über das aktuelle Geschehen. Laut Easyvotes Politikmonitor 2020 informieren sich 75 Prozent der 15 bis 25-Jährigen nur einmal pro Woche (oder seltener) über das politische Geschehen. Allerdings sind junge Leute nicht desinteressiert: Engagement bei Themen wie dem Klimaschutz und der Erfolg politischer Social-Media-Formate in Deutschland bestätigen diesen Eindruck. Es braucht darum auch in der Schweiz zeitgemässe Angebote, bei denen sich jüngere Personen alters- und zielgruppengerecht über politische Themen informieren können.

Was ist das Ziel eures Projekts?

Junge Menschen sollen regelmässig in Berührung mit Politik kommen, sodass sie die Themen besser verstehen, mitreden und sich eine eigene Meinung bilden können. Wir wollen politische Themen zugänglich machen und den Diskurs fördern.

Was ist eure genaue Projektidee?

Wir entwickeln zeitgemässe Medienformate, die in sozialen Netzwerken funktionieren. Soziale Medien können niederschwellig an komplexe Themen heranführen und erste Berührungspunkte sein. Wissen verständlich zu vermitteln, ist zentral für die politische Meinungsbildung – denn Demokratie heisst in unseren Augen auch Zugänglichkeit. Zusätzlich wollen wir eine aktive Community schaffen, um den Austausch untereinander zu fördern. Ein erstes Projekt ist das Profil «tauch.station» auf Instagram. Die Form unserer Beiträge passt sich den Spielregeln des Kanals an: Wir produzieren bunte, unterhaltsame und interaktive Videostories, die komplexe Themen in leicht verdauliche Häppchen verpacken – und sich so problemlos in den Instagram-Feed einfügen. Die Beiträge werden aus der Perspektive eines «Hosts» präsentiert, der/die persönlich und auf Augenhöhe an ein Thema heranführt. Wir behandeln eine Bandbreite an politisch relevanten und alltagsnahen Themen für unsere Zielgruppe, wobei immer ein Bezug zum politischen System der Schweiz einfliesst. Beispiele sind die «Ehe für alle», die «Klimaziele 2020» oder die Story «Politisch werden in 5 Minuten – so unterschreibst du eine Petition». Einen thematischen Schwerpunkt setzen wir ausserdem bei nationalen Abstimmungen. Dabei arbeiten wir journalistisch und seriös. Wir sind politisch unabhängig und berichten ausgewogen über verschiedene Haltungen und Meinungen. In dieser Form ist unser Kanal ein Novum – in der Schweiz gibt es heute keine ähnlichen Angebote.

Was habt ihr bis jetzt konkret gemacht?

Im ersten Jahr haben wir ein Team aufgebaut und Prozesse für regelmässigen Content entwickelt und auch umgesetzt. Seit August 2020 publizieren wir regelmässig Beiträge. Wir haben alle Arbeiten ehrenamtlich ausgeführt und erreichen auf Instagram mittlerweile über 1000 Abonnent*innen. Seit dem Sommer 2021 arbeiten wir an unserer Professionalisierung. Wir wollen die Vereinsstrukturen optimieren und Teilzeitstellen schaffen: konkret für die Redaktionsleitung und Verwaltung, während der Verein weitgehend ehrenamtlich bleiben soll. Dafür bewerben wir uns um finanzielle Förderung. Um unsere Bekanntheit zu steigern, erweitern wir stetig unser Netzwerk und suchen nach möglichen Kooperation mit Projekten wie z.B. «discuss.it» oder «be.stimme» vom Kanton Bern.

Was ist für die Zukunft des Projekts geplant?

Kurz gesagt: Professionalisierung. Eine Redaktion für professionelle Inhalte auf Social Media lässt sich langfristig nicht ehrenamtlich betreiben. Darum wollen wir eigene Einkommensquellen generieren und Teilzeitstellen schaffen. Um die Politik noch näher an die junge Bevölkerung zu bringen, möchten wir in Zukunft auch physische Events und Aktionen durchführen. Als etablierter Verein wollen wir den Zugang zu politischen Themen noch tiefer in die Gesellschaft tragen und neben Instagram auch andere Kanäle bespielen. Als politisch unabhängige Plattform wollen wir als innovatives Projekt für Information und Diskurs in der breiten Gesellschaft wahrgenommen werden.

Was war ein Highlight eures Projekts?

Daneben, dass uns immer mehr Journalist*innen aus etablierten Medien wie dem SRF kennen, stach ein Highlight heraus: Im September durften wir den Demokratiepreis in der Kategorie Bildung der Neuen Helvetischen Gesellschaft in Empfang nehmen.

Ein Projekt von

Yves, Alice, Lara und Cédric

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Medien , Demokratiepreis

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