Keats

Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?

Kinder mit Migrationsgeschichte stehen vor vielen Herausforderungen. Neben den vielfältigen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Wohnortwechsel und den potenziellen traumatischen Erfahrungen bei geflüchteten Kindern sind zwei der Hauptschwierigkeiten die soziale Integration und das Erlernen der neuen Sprache. Studien haben gezeigt, dass Kinder mit geringeren Sprachkenntnissen ein erhöhtes Risiko haben, Diskriminierung und Mobbing ausgesetzt zu sein und ein geringeres Selbstwertgefühl zu zeigen. Darüber hinaus weisen sie deutlich geringere schulische Leistungen auf, was sich drastisch auf ihre beruflichen Perspektiven auswirkt.   

Die Forschung hat gezeigt, dass Kontakt und geringe soziale Entfernungen zwischen Einheimischen und Migrant*innen einen grossen positiven Einfluss auf das Erlernen der zweiten Sprache für Migrant*innen haben. Sprachkenntnisse an sich fördern wiederum den Aufbau von Beziehungen, die Sozialisierung und das Zugehörigkeitsgefühl. Auch fördern reale Interaktionen zwischen Einheimischen und Migrant*innen die Offenheit für verschiedene Perspektiven, was eine Voraussetzung für die soziale Integration ist. 

Beide Keats Co-Gründerinnen haben als ehemalige Kinder mit Migrationsgeschichte ihre persönlichen Erfahrungen in die Ausarbeitung der Idee einfliessen lassen, um die Kinder optimal zu fördern.

Welche Vision habt ihr für das Projekt?

Es wird eine inklusive, diverse und gleichberechtigte Gesellschaft gefördert.

Was ist die genaue Projektidee?

Insgesamt fördern soziale Interaktionen Sprachkenntnisse, soziale Integration und interkulturellen Austausch, die sich gegenseitig beeinflussen und wiederum eng mit den zukünftigen Bildungs- und Karrieremöglichkeiten des Kindes verbunden sind. Die Förderung sozialer Interaktionen ist daher zentral für die Verbesserung der Chancen von Kindern mit Migrationsgeschichte und deshalb das Ziel unseres sozialen Startups «Keats».
Essen verbindet - durch die Organisation von Mittagessen und anderen Aktivitäten mittels der Keats-App wird die soziale Interaktion zwischen Kindern mit und ohne Migrationsgeschichte erreicht. Dies wiederum beschleunigt den Spracherwerb und erleichtert den interkulturellen Austausch. Dazu entwickelte Keats eine App, auf welcher eine Familie entweder ein Mittagessen oder eine Aktivität für ein Kind an derselben Schule anbieten oder für das eigene Kind bei einer anderen Familie buchen kann. Die Neuheit der Idee besteht darin, dass durch die App eine einfache, niederschwellige und technische Lösung für die Verbesserung der Situation angeboten wird. 

Wie wird/wurde das Projekt umgesetzt?

Keats entstand im Dezember 2018 an der Universität Zürich im Rahmen eines Seminars (Social Entrepreneurship), welches als Wettbewerb ausgelegt war. Unser Projekt wurde mit dem besten Businessplan und Pitch ausgezeichnet. Seither arbeiten wir eifrig an der Verwirklichung unseres Projektes.

Wir haben Anfang 2019 einen App-Entwickler in unser Team aufgenommen und mit ihm zusammen einen funktionellen Prototyp unserer App entwickelt. Weiter haben wir das Gespräch mit Schulleiter*innen, Eltern und Lehrer*innen aufgesucht, um ihre Bedürfnisse und Anregungen zu erfahren. Dies wurde mithilfe von einer Umfrage und weiteren Gesprächen erfasst.

Seit dem Sommer 2021 arbeiten wir an der Pilotierung der App an einer Schule in Luzern. Im April 2022 erhielt unser Projekt von der Stiftung «ici. gemeinsam hier.» einen Förderpreis, damit wir unser Projekt weiter vorantreiben können. 
Im Juni 2022 fand der Infoabend für interessierte Eltern an der Schule statt, welchen wir später auch nochmals online durchgeführt haben. Regelmässig besuchen wir verschiedene Events (Elternrat, Chilbi, Musikfestivals etc.), um die App vorzustellen und weitere Eltern zu erreichen.  

In den letzten zwei Jahren haben wir ebenfalls unser Team vergrössert. Für die Benutzerfreundlichkeit unserer App ist Jonas zuständig und Mirëlinda arbeitet an unserer Social Media Präsenz und der Kommunikation. 

Was ist für die Zukunft des Projekts geplant?

Wir möchten gerne das Angebot entsprechend den Bedürfnissen der Eltern erweitern und die Möglichkeiten zu Treffen ganzer Familien sowie gemeinsamer Wochenendausflüge anbieten. Dazu muss die App weiterentwickelt werden. Zudem soll die App nach dem Piloten entsprechend den Rückmeldungen der Nutzer*innen verbessert und designtechnisch erweitert werden. 
Zudem soll nach dem Piloten die Erweiterung des Angebots auf andere Schulen ausgeweitet werden und mithilfe verschiedener Organisationen ausserhalb des schulischen Kontextes für die gesamtfamiliäre Nutzung gestreut werden.

Was ist ein Highlight des Projekts?

Generell hatten wir in diesem Jahr die Gelegenheit, mit vielen Menschen aus verschiedenen kulturellen und professionellen Hintergründen in Kontakt zu kommen. Dadurch haben wir erkannt, dass unsere Projektidee auf sehr viel Interesse stösst.

Weitere Infos über das Projekt:

Weitere Infos findest du auf der Webseite, auf Instagram, Facebook, YouTube oder nimm Kontakt auf und vernetze dich mit dem Projekt Keats oder unterstütze es.