CH+ Games for Democracy

Was hat dich zu diesem Projekt inspiriert?

Demokratie – besonders direkte Demokratie – funktioniert nur, wenn sie von der Bevölkerung getragen wird. In unserer eng vernetzten, sich rasant ändernden Welt fühlen sich viele Wählerinnen und Wähler von der Komplexität des politischen Diskurses überwältigt.

Mit der zunehmenden Gamifizierung von digitalen Systemen erforschen wir Designer vermehrt auch Beeinflussung und Manipulation von Individuen durch interaktive Erfahrungen. Mit Virtual Reality an der Tür und der voraussichtlichen Zunahme von Technik und digitalen Anwendungen in unserem Alltag, dürften auch Spiele oder gamifizierte Applikationen vermehrt in unsere Haushalte einziehen. Eine Bereicherung! Wenn es denn die «richtigen» Anwendungen sind. Tools, die unsere menschliche Entwicklung fördern anstatt uns schlichtweg in einen Kokon aus Unterhaltung und Bequemlichkeit einzuwickeln.

Was ist deine genaue Projektidee?

Heutzutage sind wir unter Dauereinfluss von Medien, die uns mit Belohnungssystemen und High Score Rangkings locken. Im Vergleich dazu gibt es wenig Motivationen, sich über Nationalratskandidat*innen oder die nächsten Initiativen zu informieren. Hier kommt Projekt CH+ ins Spiel. Am Ende des Projekts steht die Mobile-App mit dem Arbeitstitel «CH+». Im Zentrum des Entwicklungsprozesses steht Co-design: der neutrale Einbezug von Wähler*innen, Expert*innen und Institutionen jeglicher politischer Einstellungen. 

Ziel dieses Projektes ist es, Bewusstsein für das Privileg und die Wichtigkeit der demokratischen Beteiligung zu steigern, sowie die (scheinbare) Grenze zwischen «entfernter Politik» und unserem Alltag verblassen zu lassen. Nach easyvotes neustem Politikmonitor, liegen die gegenwärtigen Hauptprobleme in Sachen Wahlbeteiligung von jungen Wählerinnen und Wählern bei fehlendem Alltagsbezug und zunehmender «News-Deprivation», also fehlender Selbstbildung zu komplexen Sachverhalten. Auch hier setzen wir an.

Wie funktioniert dein Projekt?

Gamification wird genutzt, um eine App zu entwickeln, welche das Ziel hat, politische Beteiligung zu motivieren. Mechaniken aus der Spieltheorie helfen Wähler*innen, politische Informationen im grösseren Kontext zu verstehen. Sie unterstützen Nutzer*innen dabei, sich mit politischen Inhalten auseinanderzusetzen und informiert zu bleiben. Die CH+ App baut auf den Wünschen der Wähler und Wählerinnen auf. Diese werden durch Umfragen und User Tests zusammengetragen.

Ein erster Prototyp der App wird im September und Oktober während den National- und Ständeratswahlen 2019 eingesetzt und getestet. Geplant sind weitere Iterationen während kantonalen Wahlen.

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Projektmitglieder

Sophie Walker (Projektleitung) und Livio Lunin (Programmierung)