Engelberg Wanderung, September 2025
Engelberg Wanderung, September 2025

WanderBrücken - YoungBridges

Wandern für junge Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte

WanderBrücken entstand aus der Frage, wie Freundschaft zwischen Menschen mit unterschiedlichen Lebenswegen entstehen kann – als drei Freundinnen, eine Schweizerin, eine Frau mit Migrationshintergrund und eine Geflüchtete, aufeinandertrafen. Aus Vertrauen und Freundschaft wuchs die Idee, beim Wandern Brücken zu bauen. Bald entstand das Bedürfnis nach einem speziellen Konzept für Jugendliche. Als YoungBridges wird das Projekt nun in erweitertem Format für 14- bis 30-Jährige umgesetzt – koordiniert von zwei jungen Engagierten mit Migrationsgeschichte. Beide sind stark in Ausbildung und beim Deutschlernen engagiert und übernehmen Verantwortung für andere Jugendliche. Damit sind sie nicht nur Organisatorinnen, sondern auch Vorbilder für Integration und Solidarität. Das Projekt umfasst acht Begegnungen, bei denen Wanderungen mit Workshops zu Vorurteilen und Zugehörigkeit verbunden werden. Der Ablauf vereint Impulse, Spiele und Austausch mit Bewegung in der Natur.

Projekt von
  • Beyza Sahin
  • Mohammad Ramin Amini
  • Kiymet Isik
Award Teilnahme

2025

Impressionen

Luzerner Wanderung, September 2025
Luzerner Wanderung, September 2025 © YoungBridges
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Luzerner Wanderung, September 2025
Luzerner Wanderung, September 2025 © YoungBridges
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Zürcher Wanderung, Juni 2024
Zürcher Wanderung, Juni 2024 © YoungBridges
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Luzerner Wanderung, September 2025
Luzerner Wanderung, September 2025 © YoungBridges
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Luzerner Wanderung, September 2025
Luzerner Wanderung, September 2025 © YoungBridges
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Zürcher Wanderung, Juni 2024
Zürcher Wanderung, Juni 2024 © YoungBridges
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Luzerner Wanderung, September 2025
Luzerner Wanderung, September 2025 © YoungBridges
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Luzerner Wanderung, September 2025
Luzerner Wanderung, September 2025 © YoungBridges
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Zürcher Wanderung, Juni 2024
Zürcher Wanderung, Juni 2024 © YoungBridges
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Fragen an die Projektmachenden

Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?

Die Idee zu YoungBridges kommt aus unseren eigenen Erfahrungen. Wir beide haben eine Migrationsgeschichte – eine mit türkischen, die andere mit afghanischen Wurzeln. Im Alltag merken wir, wie schnell Vorurteile entstehen und wie sehr Begegnungen helfen, diese abzubauen. Wir haben erlebt, wie wertvoll WanderBrücken für Erwachsene ist, und wollten etwas Ähnliches für Jugendliche schaffen. Gerade in jungen Jahren ist es wichtig, andere Lebensrealitäten kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Uns motiviert, dass wir selbst auf unserem Weg viel Unterstützung erfahren haben. Nun möchten wir etwas zurückgeben und anderen Jugendlichen Mut machen. Mit YoungBridges wollen wir zeigen: Vielfalt ist eine Stärke – und jeder kann Brücken bauen.

Was möchtet ihr mit eurem Projekt erreichen?

Mit YoungBridges möchten wir erreichen, dass Jugendliche mit unterschiedlichen Hintergründen sich kennenlernen und auf Augenhöhe begegnen. Wir wollen zeigen: Jeder Mensch hat Vorurteile – doch wir können lernen, sie zu erkennen, darüber zu sprechen und sie zu überwinden. Durch gemeinsame Wanderungen und Workshops sollen Freundschaften entstehen, die über Kultur- und Sprachgrenzen hinausgehen. Wir schaffen Räume, in denen sich alle sicher fühlen, ihre Erfahrungen teilen und Zugehörigkeit erleben. Gleichzeitig wollen wir selbst dazulernen: Wie gestaltet man Begegnungen so, dass sie wirklich alle erreichen? Wie verbessern wir Moderation und Methoden? Und wie können wir als junge Menschen Verantwortung übernehmen und Vorbilder sein? Mit YoungBridges probieren wir aus, wie Bewegung, Natur und Dialog Offenheit, Vertrauen und Zusammenhalt fördern. Wir möchten zeigen, dass kleine Schritte im Miteinander grosse Wirkung haben – wenn man sie gemeinsam geht.

Welche Werte sind in eurem Projekt besonders wichtig?

YoungBridges sind uns bestimmte Werte besonders wichtig. An erster Stelle steht Respekt – wir wollen einander zuhören und Unterschiede achten. Genauso wichtig ist Offenheit, denn nur wenn wir ehrlich über Erfahrungen und Vorurteile sprechen, können wir voneinander lernen. Wir glauben an Solidarität: Niemand soll sich allein fühlen, sondern Teil einer Gruppe, die zusammenhält. Dazu gehört für uns auch das Gefühl von Zugehörigkeit – jede und jeder soll spüren, dass er oder sie willkommen ist. Ein weiterer zentraler Wert ist Gleichwertigkeit. Alle Jugendlichen, unabhängig von Herkunft, Sprache oder Religion, sollen auf Augenhöhe teilnehmen können. Und nicht zuletzt bedeutet YoungBridges auch Nachhaltigkeit: Unsere Wanderungen in der Natur zeigen, wie wichtig es ist, die Umwelt zu achten und gemeinsam Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft zu übernehmen.

Wie trägt euer Projekt dazu bei, die Gesellschaft gerechter oder nachhaltiger zu gestalten?

Mit YoungBridges leisten wir einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit, indem wir Jugendlichen aus unterschiedlichen Lebenswelten die Chance geben, sich auf Augenhöhe zu begegnen. Viele junge Menschen mit Migrations- oder Fluchterfahrung erleben im Alltag Ausgrenzung oder Sprachbarrieren. Sprachlernen ist eine grosse Herausforderung – doch soziale Integration kann noch schwieriger sein. Die Angst, etwas falsch zu sagen oder missverstanden zu werden, sowie gegenseitige Vorurteile führen oft zu Unsicherheit. Durch unser Projekt schaffen wir Räume, in denen diese Ängste abgebaut werden und Begegnung gelingt. Ein weiterer Aspekt ist die finanzielle Hürde: Schon einfache ÖV-Tickets können für Jugendliche ein Hindernis darstellen. Mit YoungBridges bieten wir die Teilnahme ohne Kosten an, damit niemand aus Geldsorgen ausgeschlossen wird. Gleichzeitig ermöglichen wir, die Schweiz besser kennenzulernen, gemeinsame Freizeitaktivitäten zu erleben und Brücken zwischen Kulturen zu bauen. So verbinden wir soziale Gerechtigkeit mit Nachhaltigkeit und schaffen langfristig positive Impulse.

Wie setzt ihr eure Idee um?

Zur Umsetzung von YoungBridges planen wir acht Begegnungen über ein Jahr verteilt. Jede Veranstaltung kombiniert einen thematischen Workshop mit einer anschliessenden Wanderung. Die Organisation übernehmen zwei junge Projektleiterinnen mit Migrationsgeschichte, unterstützt von Freiwilligen. In den Workshops arbeiten wir mit kurzen Inputs, Spielen und Gesprächsrunden, bevor die Wanderungen Raum für Austausch und Begegnung schaffen. Die Leiterinnen gewinnen zudem neue Freiwillige und motivieren Jugendliche für Engagement und Verantwortung.

Wo setzt ihr euer Projekt um und wen möchtet ihr ansprechen?

Wir setzen YoungBridges in verschiedenen Regionen der Schweiz um. Die Wanderungen finden in gut erreichbaren Gebieten statt, die für Jugendliche ohne Vorkenntnisse geeignet sind. Wichtig ist uns, dass die Orte Naturerlebnisse ermöglichen und gleichzeitig sicher und zugänglich sind. Die Projektleitenden gewinnen neue Freiwillige, mit denen Routen und Aktivitäten gemeinsam geplant werden – so entsteht ein partizipativer Prozess. Angesprochen sind Jugendliche von 14 bis 30 Jahren, sowohl Einheimische als auch mit Migrations- oder Fluchterfahrung. Wer möchte, kann unserer WhatsApp-Community beitreten, die nächsten Wanderungen verfolgen und unkompliziert in Kontakt bleiben.

Weitere Informationen

Titelbild: Engelberg Wanderung, September 2025 © YoungBridges