Internationales MigrAction-Weekend 2024
Dieses Jahr fand das MigrAction-Weekend zum ersten Mal im internationalen Rahmen statt. Internationale Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und Luxemburg, drei der Partnerländer aus dem Europäischen youngCaritas Netzwerk, waren mit dabei und haben das Wochenende mit ihrer Vielfalt bereichert. Insgesamt waren 40 Teilnehmer*innen vor Ort in Einsiedeln und gestalteten mit uns zusammen diese unvergesslichen Tage.
Zum ersten Mal erhielten wir auch finanzielle Unterstützung von Movetia, die es uns ermöglichten, das Wochenende für alle Teilnehmenden aus der Schweiz und dem Ausland völlig kostenfrei zu gestalten. Wir sind über diese Unterstützung sehr dankbar. Gemeinsam möchten wir auf ein intensives und gelungenes Wochenende zurückblicken.
Donnerstag, 19. September 2024
Da vier internationale Teilnehmer*innen schon am Mittwoch angereist sind, haben wir den Donnerstagmorgen und -nachmittag mit einem Ausflug auf die Rigi verbracht. Morgens sind wir von Luzern mit dem Schiff gestartet und fuhren bis Vitznau, wo wir dann auf die Rigibahn umgestiegen sind. Es war sicherlich ein Highlight, dass wir das Nebelmeer durchquerten und auf dem Gipfel die wärmende Sonne geniessen konnten. Nachdem wir uns gestärkt und ausgeruht hatten, ging die Reise weiter nach Arth-Goldau und von dort zum Pfadihus in Einsiedeln.
Dort erwarteten uns schon einige der Teilnehmer*innen und das Organisationsteam. Nach einem leckeren ersten Abendessen lernten wir uns gegenseitig während eines kurzen Kennenlernspiels kennen. Als letzter Programmpunkt war am Donnerstag noch Awareness im Fokus, wo wir uns gemeinsam damit beschäftigten, wie wir dieses Wochenende für alle beteiligten Personen so angenehm und inklusiv wie möglich gestalten können.
Freitag, 20. September 2024
Am Freitag warteten einige spannende Programmpunkte auf uns. Es würde ein intensiver Tag werden. Deshalb konnten die Teilnehmenden mit Yoga und einem ausgiebigen Frühstück gut gestärkt den Tag beginnen. Gestartet haben wir dann mit einer Einführung ins Asylsystem der Schweiz mit Julie Frei von AsyLex. Darauf baute Ph.D. Simon Noori, Co-Geschäftsleiter Sosf, seinen Input zu den Folgen der Europäischen Asylreform auf und gab uns Einblicke in die wichtigsten Neuerungen und deren Auswirkungen auf die Lage von geflüchteten Personen. Beim Mittagessen draussen konnten wir uns ein wenig über diese Inhalte austauschen, einander besser kennenlernen und unsere Energien auftanken.
Zuerst schaltete sich am Freitagnachmittag Marco Müller von Be Aware and Share online dazu und erzählte uns von seiner Menschenrechtsarbeit an Europas Aussengrenze in Griechenland. Nach einer kurzen Pause nahmen wir am Workshop über Empathie und Konfliktlösung mit Annabelle Ehmann, Geschäftsleiterin von Empathie Stadt Zürich, teil. Mit interaktiven Übungen und Beispielen setzten wir uns mit diesem Thema auseinander. Das Abendessen konnten wir draussen beim Grill geniessen. Danach gab es noch Kinoabend mit «Die Anhörung», ein Film, der die Themen des Tages widerspiegelte und uns weiter reflektieren liess.
Samstag, 21. September 2024
Am Samstagmorgen konnte wer will wieder mit Yoga in den Tag starten. Nach dem Frühstück gings dann los mit dem Workshop «Lebensumstände von geflüchteten LGBTIQ-Menschen». Livia Amacker von Queeramnesty und Reya Morgado vom Transgender Network Switzerland teilten ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit uns. Der Workshop dauerte den ganzen Morgen. Dabei konnten wir auf dem Wissen des Vortages aufbauen und uns mehr auf die Situation von LGBTIQ-Menschen fokussieren. Das Mittagessen konnten wir auch an diesem Tag wieder draussen geniessen und uns vom wunderbaren Küchenteam verwöhnen lassen.
Am Nachmittag kam Livia Amstutz bei uns vorbei und erzählte uns von ihren Erfahrungen als Menschenrechtsbeobachterin in Israel / Palästina mit EAPPI und Peace Watch Switzerland. Nach all den Referaten hatten wir uns ein Freizeit-Programm verdient. Als erstes ging eine grosse Gruppe ins Zentrum von Einsiedeln und besuchte das Kloster. Danach ging eine Gruppe weiter zum Sihlsee, um dort etwas zu verweilen. Die Mutigsten der Gruppe trauten sogar den Sprung in den kühlen See. Eine andere Gruppe ging zusammen mit Freiwilligen und Teilnehmenden vom youngCaritas Projekt «ZusammenZeit» Volleyball spielen. Der Rest schlenderte noch durch das Städtchen und machte es sich gemütlich beim Pfadihus. Später, vor dem Abendessen, gab es dann auch draussen noch einen Bachata-Tanzworkshop. Die glücklichen Gesichter und die Stimmung beim Abendessen haben gezeigt, dass alle einen grossartigen Nachmittag verbracht hatten und gemeinsam die Zeit in Einsiedeln geniessen konnten.
Am Abend war dann noch der letzte Workshop des Tages angesagt: «City Mapping». Geleitet von unserem Organisationsteam tauschten sich die Teilnehmenden über solidarische Angebote in ihrer Heimatsstadt aus und teilten die Vielfalt an Projekten in kurzen Präsentationen mit der Runde. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Gesprächen und Gesang am Lagerfeuer und drinnen beim Spiele spielen.
Sonntag, 22. September 2024
Am letzten Tag des MigrAction-Weekends starteten wir etwas später in den Tag mit freiwilligem Yoga und anschliessend leckerem Frühstück. Der letzte Input war eine Podiumsdiskussion zum Thema «Personen mit Migrationshintergrund eine politische Stimme geben». Dazu wurden drei Fachpersonen, Moses Mekonnen vom MiP Luzern, Dua Al Mizori vom Flüchtlingsparlament und Samuel Zbinden vom Kantonsrat Luzern, eingeladen, um sich über das Thema auszutauschen. Es war spannend, die verschiedenen Stimmen und Erfahrungen zu hören und wir hätten noch viele weitere Fragen an die drei gehabt, wenn nicht schon bald das Aufräumen und Putzen auf dem Plan stand. Vor dem Reste-Mittagessen gab es noch einen offiziellen Abschied und eine mündliche Feedbackrunde. Es war schön, die positiven Rückmeldungen zu hören und wir nehmen uns auch die Kritik gerne zu Herzen für das kommende Jahr. Zum Schluss verabschiedeten wir uns herzlich voneinander und sagten «Tschüss» und «Hoffentlich bis bald»!
Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für dieses gelungene MigrAction-Weekend 2024. Wir freuen und schon jetzt auf das nächste Jahr!
Impressionen
Das Projekt wurde unterstützt von:
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Titelbild: Teilnehmende aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz