Fussball verbindet
«Fussball verbindet», dachte sich Livia. Und es ist besser, als untätig herumzusitzen. So hat sie ein Projekt gestartet, dass asylsuchenden Personen aus Bassersdorf ermöglicht, gemeinsam Fussball zu spielen und sich mit der Dorfbevölkerung auszutauschen.
Livia, Colin und vielen mehr
2017
Impressionen
Interview
Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?
Ich, Livia, habe im Sommer 2016 ein Volontariat im Flüchtlingslager Malakasa (nahe Athen) gemacht. Es war eine unglaublich berührende Erfahrung. Wieder zu Hause liessen mich meine Eindrücke vom Camp nicht ruhen. Ich war frustriert, da ich nichts tun konnte und hatte es satt, mein Leben untätig weiterzuführen. Dieses Projekt zu starten half mir dabei, dies zu ändern.
Was ist eure genaue Projektidee?
Zu meinem Glück wurde 1.5 Monate nach meinem Volontariat ein Begegnungstag zwischen Geflüchteten und den Einwohnern Bassersdorfs von der katholischen Kirche organisiert. An diesem Tag knüpfte ich Kontakte mit den Asylsuchenden von Bassersdorf, mit denen ich eine Woche später bereits auf dem Fussballplatz stand. Mit vielen von ihnen habe ich eine Freundschaft entwickelt, die ich nicht missen will. Diese Verbindung zu Geflüchteten, die ich wiederherstellen konnte (in meinem eigenen Dorf!), half mir persönlich sehr viel. Durch den Kontakt und das Fussballspielen der Asylsuchenden in Bassersdorf konnte ich eine Aufgabe wahrnehmen, welche mich sehr glücklich macht. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung mit Flüchtlingen, den täglichen Medienmeldungen zum Thema Flüchtlinge in Europa und meiner Begeisterung und Neigung zur humanitären Arbeit war es für mich ein Geschenk, dieses Projekt zu starten.
Was sind eure konkreten Aktivitäten?
Primär bestand das Ziel darin, dass die Asylsuchenden Fussball spielen können. Anfangs war ich eigentlich die einzige Schweizerin. Dies wollte ich aber ändern und zeitweise kam noch meine beste Freundin Nadia um mich zu unterstützen. Mein Gedanke war aber immer schon, Schweizer in das gesamte Projekt miteinzubinden, um Fussball als Integrationsinstrument zu nutzen. Dies gelang dann definitiv, als sich das Team für das Dorfturnier gebildet hat. Da kam nämlich Colin ins Spiel: Er hat ein unglaublich tolles Team auf die Beine gestellt (inklusive wöchentlichen Trainings auf Rasen und coolen selbstgemachten Gruppen-T-Shirts). Das Team besteht circa zur Hälfte aus Asylsuchenden und zur anderen Hälfte aus Schweizern.
Weitere Informationen
Titelbild: Unterstützte Projekte_2017_Fussball verbindet