Facettenreich - andere Geschichten

Wanderausstellung zum Thema Diskriminierung

Die Wanderausstellung «Facettenreich» lädt zum Perspektivenwechsel ein. Zehn Bildgeschichten geben exemplarisch Einblick in Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund.

Projekt von

Sonja und Gioia

Award-Teilnahme

2019

Impressionen

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Interview

Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?

Während die Welt medial zu einem Dorf zusammenwächst und scheinbar alles möglich ist, werden Kategorisierung und Abgrenzung immer wichtiger: Jedem sein Gärtchen, auf dass es für immer blüht. Teilen scheint schwierig zu sein. Intoleranz, Rassismus und radikale Ansichten zur Abgrenzung verstärken sich. Diese Tendenz beobachteten wir politisch und medial. Fehlendes Verständnis, Respektlosigkeit oder Rassismus stehen auf der einen Seite, Neugierde und gesellschaftliches Miteinander auf der anderen Seite des öffentlichen Zusammenlebens.

Bereits viele Projekte im Bereich des interkulturellen Dialoges zeigen, dass für ein friedliches und gegenseitig bereicherndes Miteinander Respekt und Toleranz sowie Neugier und Verständnis die Grundbausteine sind. Diese Grundbausteine woll(t)en wir stärken und fördern.

Was ist genau eure Projektidee und das Ziel dahinter?

Mit «Facettenreich» haben wir eine interaktive Wanderausstellung geschaffen, die Menschen mit Migrationshintergrund eine Plattform bietet und den interkulturellen Austausch fördert. Dabei möchten wir eine breite Öffentlichkeit für Toleranz und Vielfalt in unserer Gesellschaft begeistern und Passantinnen und Passanten für die Diskriminierungs- und Rassismusbekämpfung sensibilisieren. 

«Facettenreich» gibt Einblicke in den Alltag von unterschiedlichen Menschen, die rassistische Diskriminierung erleben. Zehn wahre Geschichten werden als Bildgeschichte in jeweils einem Guckkasten gezeigt. Bei den Besucherinnen und Besuchern werden Emotionen ausgelöst, die zu einer Auseinandersetzung mit der Diskriminierungsthematik führen. Damit leistet die Ausstellung einen Beitrag zur gesellschaftlichen Meinungsbildung im öffentlichen Raum und fördert das persönliche Engagement.

Mit dem moderierten Blick auf «das Fremde» wird Andersartigkeit reflektiert und führt zu Inklusion statt zu Exklusion.

Sekundäres Ziel der Ausstellung ist es, im Vorfeld und während der Ausstellung nationale und internationale Partnerschaften zu knüpfen und Kontakte zu verschiedenen Akteuren in der Rassismus- und Diskriminierungsbekämpfung herzustellen.

Welche konkreten Aktivitäten beinhaltet euer Projekt?

Die Geschichten, sprich die Inhalte der Ausstellung, wurden in einem partizipativen Prozess von Personen entwickelt, die ihre Diskriminierungserfahrungen aufgearbeitet haben. Das ermöglichte die direkte Mitgestaltung von Personen mit Migrationshintergrund, förderte kulturelle Vielfalt sowie den Dialog zwischen unterschiedlichen Menschen.

Um die Sichtweise junger Erwachsener auf «das Andere / das Fremde» miteinzubeziehen, entwickelten wir eine Workshop-Methode. Ziel war, einen kreativen und lösungsorientierten Umgang zu finden für Situationen, die geprägt sind von rassistischer Diskriminierung. Die erarbeiteten Inhalte wurden von drei professionellen IllustratorInnen über das Medium «Graphic Novel» künstlerisch umgesetzt und von uns in ein Ausstellungskonzept eingearbeitet. Die Ausstellung steht im Jahr 2019 an mehreren Standorten in Zürich, Basel und Düsseldorf sowie an zentralen Orten in St. Gallen und Baden. Für das Jahr 2020 sind weitere Standorte in der Innerschweiz geplant. Während der Tournee sollte die Ausstellung von verschiedenen Events begleitet werden. Wir suchten Partner, die zu den inhaltlichen Rahmenbedingungen eigenständig eine Veranstaltung umsetzten. Dafür arbeiteten wir momentan mit fünf verschiedenen Theatergruppen zusammen.

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