Bikes for Friends
Für einen Tag aufatmen und wieder Mensch sein – das ist die Idee hinter Bikes for Refugees. Mit Fahrradausflügen auf Lesbos soll ein Beitrag geleistet werden, um das Leben von zumindest einzelner Menschen zu verbessern.
Nina, Chantal und Reyhan
2017
Impressionen
Interview
Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?
Momentan sitzen mehrere Tausend Menschen aufgrund der aktuellen Flüchtlingspolitik für Monate auf der griechischen Insel Lesbos fest. Schon vor der gefährlichen Überfahrt über das Ägäische Meer erlebte die Mehrheit von ihnen traumatische Ereignisse wie beispielsweise Naturkatastrophen, Krieg, Folter, Gefangenschaft, Verschleppung oder Zwangsprostitution. Nun sind sie einem trostlosen Alltag ausgeliefert, der hauptsächlich aus Warten, stundenlangem Anstehen für Essen oder Duschmöglichkeiten sowie den Gedanken an eine ungewisse Zukunft besteht. Die Lager sind masslos überfüllt, dennoch werden die täglich neu ankommenden Flüchtlinge darin untergebracht. Die Sicherheit ist dadurch nicht mehr gewährleistet. Vergewaltigung, Prostitution (auch von Kinder) gehören zur Normalität.
Was ist eure genaue Projektidee?
Aufgrund dieser Situation haben wir das Projekt «Bikes for Refugees» gestartet. Wir wollen einen Beitrag zur Verbesserung des Lebens auf der Flucht von zumindest einzelnen Menschen leisten. Mit wöchentlichen Gruppenausflügen mit dem Fahrrad möchten wir den geflüchteten Menschen auf Lesbos eine Möglichkeit bieten, ihre Situation wenigstens für einen Tag vergessen zu können, aufzuatmen und wieder Mensch zu sein. Die körperliche Aktivität unterstützt die Menschen auf der Flucht dabei, ihren Hormonspiegel zu regulieren und zu normalisieren.
Was sind eure konkreten Aktivitäten?
Unser Projekt stösst auf grosses Interesse bei den geflüchteten Menschen, jedoch gibt es viele, die noch gar nicht Fahrradfahren können. Daher bieten wir einerseits Fahrrad-Übungsstunden, andererseits Fahrradausflüge in kleinen Gruppen an.
Weitere Informationen
Titelbild: Unterstützte Projekte_2017_Bikes for Refugees