Love over Fear - mein Sozialpraktikum bei youngCaritas Zürich

Migration ist heute ein wichtiges Thema. So kam ich auf youngCaritas Zürich und entschied mich, dort meinen Sozialeinsatz zu absolvieren und bekam einen Einblick in die Angebote und Projekte der Caritas Zürich. Aktuelle Schwerpunktthemen von youngCaritas Zürich sind Nachhaltigkeit, Armut und eben Migration und Flucht, das Thema, welches ich für mein Praktikum ausgewählt habe.

Bereits im Dezember konnte ich bei einem «Taste the World» Anlass, bei dem Freiwillige und Geflüchtete gemeinsam kochen, mithelfen. Um 12.30 Uhr trafen wir uns, um den Ablauf des Tages zu besprechen. Dann gingen wir los, um die Geflüchteten aus dem Bundesasylzentrum beim Duttwilerareal und dem Durchgangszentrum Regensbergstrasse in Oerlikon abzuholen. Gemeinsam planten wir, was wir kochen wollten. Während einige Teilnehmern die Zutaten einkaufen gingen, verzierten wir mit den übrigen Personen gemeinsam Weihnachtsguetzli und spielten zum Beispiel UNO, ein Spiel, das einige gar nicht kannten. Da wir uns mit vielen nur mit Zeichensprache verständigen konnten, waren die Regeln gar nicht so einfach zu erklären. Die anfangs sehr zurückhaltenden Geflüchteten tauten nach und nach auf und es wurde richtig lustig. Um 15 Uhr fingen wir dann an, verschiedene Gerichte aus den Heimatländern der beteiligten Personen, die aus Angola, dem Iran, Irak und Syrien kamen, zu kochen, z.B. Baba Ganoush oder Spiegeleier auf Tomatensauce. Fotos der leckeren und wunderschön angerichteten Speisen konnte ich auf dem Instagram-Account von youngCaritas posten.

Die Stimmung war gut, wir hörten traditionelle Lieder, die die Geflüchteten aussuchten, und es wurde sogar dazu getanzt. Um 18 Uhr setzten sich dann alle, etwa 30 Personen zum Essen gemeinsam an einen grossen Tisch. Danach verabschiedeten wir uns von allen. Ich hatte den Eindruck, dass sie Spass hatten und dankbar für die Möglichkeit waren, ihre einheimischen Gerichte zu kochen und gemeinsam zu essen. Wir Freiwillige blieben noch, um abzuwaschen und aufzuräumen. Ich fand es ein sehr schönes Erlebnis, da ich einen Einblick in verschiedene Kulturen bekommen habe.

Eigener Kuchenverkauf an der Schule  

In meiner eigentlichen Sozialwoche bekam ich einen Einblick in die tägliche Arbeit im Büro von youngCaritas. Ich half ausserdem einen Tag im Caritas Markt mit, in dem Menschen mit minimalem Einkommen vergünstige Lebensmittel einkaufen können, und hatte die tolle Möglichkeit ein kurzes Interview mit Priska Alldis zu führen, die Expertin für Flucht und Migration bei der Caritas Zürich ist.

Ein Höhepunkt für mich war die Organisation eines Kuchenverkaufs am Freien Gymnasium Zürich, um den Anlass «Taste the World» weiter zu unterstützen, da mir dieser sehr gut gefallen hat und ich sehen konnte, wie die Geflüchteten den Anlass genossen haben. Hierfür hatte ich die Unterstützung von Herrn Craddock und der Klasse G1c, die ich bereits vor meinem Praktikum über youngCaritas und die geplante Spendenaktion informiert hatte.

Am Montag designte ich im Büro – und im Kampf mit dem Photoshop-Programm - einen eigenen Flyer für unseren geplanten Event. Am Mittwoch backte ich dann zusammen mit mehreren Schülern der G1c grosse Mengen an Kuchen und Muffins. Von anderen Schülern kamen weitere Backwaren dazu. Am nächsten Tag verkauften wir diese am Freien Gymnasium Zürich und in der Umgebung des Schulhauses. Dank der tollen Unterstützung der Klasse sowie der Schulleitung, des Hauswarts und diverser Lehrer wurde der Kuchenverkauf zu einem riesigen Erfolg. Wir sammelten genug Geld, um zwei Taste the World Anlässe zu finanzieren.

Beim Verkauf verteilten wir auch Flyer sowie Armbänder mit dem youngCaritas Motto «Love over Fear». Ich finde, dass Taste the World genau dazu beiträgt. Es ist eine Möglichkeit, die Angst vor dem Unbekannten zu verlieren und fremde Kulturen und Bräuche schätzen und lieben zu lernen. Alle Erfahrungen, die ich bei youngCaritas gesammelt habe, werde ich für immer behalten. Für mich war es wirklich ein tolles Erlebnis und ich würde es jedem als Sozialeinsatz weiterempfehlen!

Tara K., Schülerin Freies Gymnasium Zürich