Vom Gymi zur Flickstube der Caritas Zürich

Die Caritas Zürich ermöglicht Schülerinnen und Schülern einen Einblick in ihre Arbeit über Sozialeinsätze. Die 15-jährige Gymnasiastin Nuria hat während einer Woche die verschiedenen Angebote der Caritas Zürich besucht und schildert ihre Eindrücke.

Jeden Morgen, wenn ich im Zug sitze, frage ich mich, wie es wohl wäre, nicht mehr in die Schule zu gehen, sondern zur Arbeit zu fahren und dort eine gewisse Verantwortung zu übernehmen. Auf der einen Seite bin ich erleichtert, einmal das Klassezimmer zu verlassen und etwas völlig Fremdes zu entdecken, andererseits nehme ich diese Woche sehr ernst, weil sie mir einen Einblick in meine mögliche Zukunft verschafft.

Es ist Mittwoch und die Besuche von zwei erfolgreichen Projekten der Caritas Zürich stehen auf dem Programm: Den Morgen verbringe ich in der Flickstube Bülach. Die Migrantinnen arbeiten den ganzen Morgen lang, abgesehen von einer kurzen Pause, fleissig und geschickt an Kleidungstücken, kleinen Taschen oder sonstigen Textilwaren. Während der Näharbeit unterhalte ich mich mit den Frauen und erfahre viel Spannendes über sie und ihr Leben. Ich kann ebenfalls einen kleinen Schlüsselanhänger selbst nähen, was mir sehr gut gefällt. Die Flickstuben helfen Frauen, sich in der Schweiz zu integrieren, indem sie dort sowohl arbeiten als auch Deutsch lernen. Deshalb sollten diese Projekte unbedingt weitergeführt werden. 

Am Nachmittag helfe ich im Caritas Secondhand Kleiderladen in Winterthur mit, ein weiteres Highlight der Woche. Zusammen mit der Ladenleiterin sortiere ich die Ware aus, ordne Kleider, lege Preise fest, räume den Laden ein bisschen neu ein und dekoriere die Schaufenster. Und natürlich verkaufen wir einiges. Diese Erfahrung hat mir persönlich auch besonders viel Eindruck gemacht, weil diese Kleider, Bücher, Filme, Möbel, Taschen, Schuhe und auch der ganze Schmuck alles Spenden sind. Es ist eine grosse Freude zu sehen wie sich die Menschen für andere einsetzen und ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleiben wird.

Der Aufenthalt bei der Caritas Zürich hat mir außerordentlich gut gefallen. Er hat mich dazu angeregt, darüber nachzudenken mich caritativ für andere zu engagieren. Schon ein kleiner Beitrag hilft.

«Ich kümmere mich nie um Menschenscharen, sondern nur um eine Person. Würde ich die Scharen ansehen, würde ich nie beginnen.» Mutter Teresa

Nuria Chamizo

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VOR 7 Jahr