Essen für Alle

Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?

Während der Coronakrise (insbesondere dem Lockdown) verloren viele Menschen ihre Jobs. Speziell schwierig ist die Situation für Sans-Papiers und Menschen mit B-Ausweis, da diese bei Verlust eines Jobs und Anmeldung beim Sozialdienst riskieren, ihre Bewilligung zu verlieren. In dieser Zeit schlossen viele der bisherigen Abgabestellen und so fiel eine wichtige Zugangsquelle zu Lebensmitteln für Menschen in Armut weg. Essen für Alle entstand, um diesem Umstand Abhilfe zu leisten.

Was ist eure genaue Projektidee?

Uns ist bewusst, dass eigentlich ein politisches Umdenken das höchste Ziel ist. Für die Zeit der Krise aber war es uns ein spezielles Anliegen Menschen in Armut eine Entlastung zu bieten und zu vermeiden, dass jemand auf Grundnahrungsmittel verzichten muss. In den Medien waren wir sehr präsent, um auf die Notlage aufmerksam zu machen.Unser tatsächliches Ziel ist es nebst der Abgabe zudem zu sensibilisieren, dass Armut auch ein Thema der Schweiz ist und dass sich das in den nächsten Jahren noch verstärken wird, wenn wir nicht dagegen vorgehen.

Was habt ihr bis jetzt konkret gemacht?

Essen für Alle verteilt jeden Samstag essen und das schon seit April 2020. Angefangen haben wir in der ASZ. Zudem hatten wir Verbindungen nach Solothurn, Bern, Freiburg, Schwyz, Aargau und Basel. Die Lösung für jeden Kanton sah wieder anders aus. Manchmal wurde mit vorhandenen Strukturen gearbeitet und nur das Essen angeliefert, manchmal gab es auch eigene Ausführungen vor Ort, die unterschiedlich abliefen und auch verschiedene Personengruppen ansprachen. Essen für Alle war eine Hauruckaktion. Vorausgeplant wurde nicht viel, sondern probiert. Wir erreichten Zusammenarbeiten mit Grossverteilern und erhielten viele Sachspenden. Die Essensvergabe findet jeweils am Samstag zwischen 11:00 und 17:00 statt. Vorher werden Lieferungen in andere Kantone getätigt und der Aufbau abgewickelt. Wir arbeiten mit über 200 Freiwilligen, die im Schichtbetrieb sind und sich selbständig einschreiben. So können sie sich frei nehmen, wenn es ihnen beliebt. Essen für Alle arbeitet nicht mit Hierarchien und auch nur auf Wunsch können die gleichen Aufgaben übernommen werden. Abwechslung soll bei Interesse nichts im Wege stehen. Freiwillige können selber auch Ideen einbringen und umsetzen. Unter den Freiwilligen sind sowohl Menschen, die selbst nicht Unterstützung benötigen wie auch Personen, die Anrecht auf Lebensmittel haben. Menschen mit wenig Perspektiven stellen wir ein Arbeitszeugnis aus. So soll ihre Arbeit honoriert werden und vielleicht hilft es auch später einen Job zu finden. Wie lange das Projekt noch anhalten wird, ist schwierig zu beurteilen. Kontinuierliche Veränderungen gehören aber zu dieser Aktion hinzu.

Ein Projekt von
Amine, Ariana, Lisa, Billie, Judith, Sascha, Seraina, Gina, Lisa, Dominik, Rahim, Adiam und viele weitere Freiwillige

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