Integration beginnt im Kleinen

«Humanität bedeutet, dass einer ein Glas Wasser in einen brennenden Wald giesst.» - ein abgeändertes Zitat des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry.

Wie der französische Schriftsteller, bin auch ich der Meinung, dass jeder Beitrag, sei er noch so klein, eine gegebene Situation verbessern kann. In diesem Fall sprechen wir von der Integration Asylsuchender und geflüchteter Menschen. Diese haben oftmals durch mangelnden Kontakt zur Bevölkerung Mühe bei der Integration und sind daher dankbar, wenn man Zeit mit ihnen verbringt und sie wie die «normalen» Menschen behandelt, die sie auch sind.

Darum habe ich im Rahmen meiner Maturaarbeit zusammen mit Freunden, weiteren Freiwilligen von youngCaritas Zürich und dem Solinetz Winterthur  vom 14.-18. August 2017 die «Summer Fun Woche» organisiert. Dies ist ein Programm in den Sommerferien, welches sich vor allem an die Kinder und Jugendliche des Durchgangszentrums Embrach richtet. 

Das Wetter in dieser Woche war wie bestellt. Voller Vorfreude reisten Freiwillige von youngCaritas mit mir zum Durchgangszentrum Embrach. Von meinen vorgängigen Besuchen beim youngCaritas Projekt «Zeit schenken» wusste ich ungefähr, was uns erwarten würde. Dennoch waren wir überrascht, wie wenig Kinder zu diesem Zeitpunkt im Zentrum wohnten. Jedoch war dies in keiner Hinsicht ein Problem für unser bis zu fünfköpfiges Team, da wir unser Programm spontan angepasst haben.

Der erste Nachmittag stand, passend zum heissen Wetter, ganz im Namen des Wassers. Die Kinder planschten, lachten und sangen den ganzen Nachmittag. Auf Grund der wenigen Kinder fragten wir zusätzlich die Leute im gegenüber gelegenen Bundes Asylzentrum für einen Volleyballmatch an. Voller Freude bejahten sie diesen Vorschlag und wir verbrachten alle zusammen einen wunderschönen Nachmittag. Auch der darauffolgende Nachmittag liess nichts zu wünschen übrig: Die meiste Zeit über waren wir mit den Kindern im Wald und spielten diverse «traditionelle» Pfadispiele. Auch die Kinder selbst hatten eine klare Vorstellung von gewissen Spielen und so spielten wir ein Spiel, welches sie aus Syrien kannten. Alle Erklärungen waren auf Deutsch und reichte die Sprache einmal nicht, taugte es durchaus, sich mit Händen und Füssen zu verständigen. Die nächsten Nachmittage spielten wir Spiele in der Turnhalle oder bastelten Masken.

Der krönende Abschluss stellte eine «Sportolympiade» für Kinder aus dem Durchgangszentrum und junge Männer aus dem Bundes Asylzentrum dar. Spiele waren beispielsweise Eierlaufen, Sackhüpfen, Dosenschiessen und Volleyball. Ganz am Schluss gab es bei heissem Wetter sogar noch eine Wasserschlacht. Die Begeisterung der Kinder und auch der Erwachsenen war riesig und schon alleine Grund genug eine Aktivität in diesem Stil zu wiederholen.

Bald schon war jedoch auch diese wunderschöne Woche wieder vorbei.

Mancher mag sich nun fragen, was eine solche Aktivität bezüglich Integration denn nun überhaupt bringt. Für jeden der sich diese Frage stellt habe ich eine Antwort bereit: Da wir nur Deutsch mit den Menschen sprechen und ihnen auf spielerische Weise unsere Kultur näherbringen, stellen wir sicherlich eine gewünschte Hilfe bei der kulturellen sowie der sprachlichen Integration dar.

Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass Integration im Kleinen beginnt.

Text: Thierry Broye (Maturand, Kantonsschule Limmattal)

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