Mach Grenzen von anderen nicht zu deinen
„Asylsuchende sind gefährlich und kriminell“
Gib es zu. Dies ist ein häufiges Vorurteil, welches man über asylsuchende Personen hört. Und damit beginnen alle Vorurteile. Viele glauben an diese Vorurteile und wechseln sogar die Strassenseite, sobald sie asylsuchende Personen sehen.
Doch hast du jemals mit einer asylsuchenden Person gesprochen und dir eine eigene Meinung über sie gebildet? Ich wage es nun, diese Frage für dich zu verneinen.
Am 25. Feb. 2017 fand „Taste the World“, ein gemeinsames Kochen mit geflüchteten Menschen und Freiwilligen statt. Ziel dieses Nachmittages war nicht nur das gemeinsame Kochen, sondern, dass man sich durch Spiele oder Gespräche näher kam. Dabei holten wir die geflüchteten Menschen aus drei verschiedenen Durchgangszentren ab.
Das Wetter stand auf unserer Seite. So konnten wir auch draussen Fussball oder Pingpong spielen. Drinnen wurden Kartenspiele gespielt oder Zopftierchen gebacken. Dabei kannte die Kreativität keine Grenzen. Es roch so lecker, dass einem sofort das Wasser im Mund zusammenlief.
Trotz dem Aufprall vieler Kulturen, gab es nur wenige Verständigungsprobleme. Im Notfall konnte man sich noch immer mit Händen und Füssen verständigen.
Die Atmosphäre war gemütlich. Wir kannten uns nicht. Trotzdem lachten wir, als seien wir schon seit Jahren befreundet. Vor allem beim „gämschen“ konnten wir uns manchmal gar nicht mehr einkriegen.
Muss es nicht genauso sein? Dass man neue Leute kennenlernt und sich sofort mit ihnen versteht? Egal ob Schweizer oder Flüchtlinge. Wir sind alle Menschen. Weshalb sollten asylsuchende Menschen so viel anders sein als wir?
„Obwohl sie hier leben dürfen, verhalten sie sich unangemessen!“
Dies ist ebenfalls eine Aussage, welche ich schon öfters gehört habe. Allerdings kann ich sie keineswegs nachvollziehen. Bei diesem Flüchtlingskochen erlebte ich keine einzige respektlose oder gar gewalttätige Tat. Und trotzdem haben viele das Vorurteil, dass ALLE Asylsuchenden gewalttätig sind.
In den Zeitungen habe ich schon einige Artikel gelesen, in denen es darum ging, dass sich asylsuchende Menschen wieder geprügelt haben. Wenn sie sich also prügeln, dann kommt dies sogar in die Zeitung. Wenn sich allerdings „Schweizer“ mit Fäusten streiten, steht dann jemals etwas in der Zeitung? Nein. Weshalb also diese Differenzen? Es gibt immer ein schwarzes Schaf. Egal ob bei asylsuchenden Menschen oder bei den „Schweizern“.
Man sollte die Gesellschaft niemals nach den schwarzen Schafen beurteilen. Das Positive ist wichtiger. Bevor man all diese Vorurteile gegenüber asylsuchenden Menschen in Betracht zieht, sollte man seine eigene Meinung darüber bilden. Ich habe dies gemacht und bin froh, neue und durch und durch grandiose Erfahrungen mit ihnen gemacht zu haben. Die Harmonie zwischen uns allen war einfach unbezahlbar. Ich vergass sogar das Fotografieren, für das ich verantwortlich hätte sein sollen.
Also los! Jetzt bist du dran!
Text: Cleo (15) https://creativschreiben.blogspot.ch/